Nächster Post, nächster Zahn

Heißt nicht wirklich, dass anderthalb Monate lang gar nichts passiert ist, aber das nächste Ereignis ist tatsächlich der Ausfall des linken Nachbarn des ersten Zahns… Der erste Bleibende, der als Nachrücker im letzten Foto schon zu sehen war, ist übrigens prima gerade nach vorn gewachsen, der zweite Bleibende steht auch hinter der neuen Lücke schon parat.

Öffne dich gefälligst, Sesam!

Gleich zwei Öffnungen gibt es in diesen Tagen zu verzeichnen: Sowohl Zimmertüren (eher schon seit ein, zwei Wochen) als auch sein Zewifix (erst seit wenigen Tagen) kann Christian selbst öffnen. Das gibt ihm natürlich eine erhebliche Erleichterung seines Alltags: „Wie, ihr wollt mich gegen meinen Willen zum Mittagsschlaf legen? Das könnt ihr vergessen!“

Auch sonst entwickelt er eine gewisse… Beharrlichkeit, leider sehr unabhängig von der Frage, ob er Recht hat. Dann gibt es Zweikämpfe, die leider auf der Garderobenbank (klassische Strafexpedition in unserem Hause) enden müssen, weil ein Messer scharf, ein Herd heiß ist, auch wenn es Christian nicht gefällt.

Dann noch… hintere untere Backenzähne, mindestens der rechte. Aber die sieht man ja nicht… deswegen schwer zu verfolgen.

Mehr als Zähne

Während sich abzeichnet, daß die Zähne 15 und 16 unten durchbrechen werden, läßt sich so viel mehr berichten… Wie schon viele Kinder, ist auch Christian während des Urlaubs in die Höhe und vor allem in die Reife geschossen, hat die Babyzüge aus dem Gesicht verloren. Sonnenbräune und das sonnenblondierte Haar sehen herrlich lausbubenhaft aus. Und ein Lausbub ist er auch, er klettert überall drauf, geht auf jeden Wau-Wau zu, und schreckt auch sonst vor nichts zurück.

Gleichzeitig ist er trotzdem anhänglicher geworden. In der Krabbelgruppe auch nur kurze Zeit allein gelassen zu werden ist für ihn gar nicht akzeptabel, vor den Ferien ging das bei Katja schon wunderbar.

Er weiß sich absolut verständlich zu machen, auch wenn Sprache noch nicht so seine Stärke ist. Aber er packt seinen Papi einfach und schleppt ihn ab, wenn er etwas braucht. Und verstehen kann er schon eine ganze Menge, das merkt man deutlich.

Osanit

Das Wundermittel zum Zahnen kommt wieder zum Einsatz. Hatte Christian recht früh schon sieben Zähne, wollte der achte dann partout nicht kommen, obwohl Zähne doch sonst immer paarweise auftreten. Jetzt endlich sind dafür Zähne acht und neun fast gleichzeitig erschienen…

Zum 9.

So lange draußen wie drin…

Wir könnten heute über Christians schon recht sicheren Stand oder seine fünf (!) Zähne berichten, oder uns einfach nur an seinem Lachen freuen. Oder schon kurz im voraus auf seine Taufe am nächsten Sonntag hinweisen.

Aber wir können auch einfach von unseren zwei Wochen Bauernhof-Ferien in Huxfeld berichten. Das betrifft dann freilich die ganze Familie, wie es insgesamt immer schwerer wird, bei Berichterstattung und Fotos zu trennen.

Das war ein echter Last-Minute-Urlaub; am Dienstag vor dem Wochenende hatten wir noch kein Quartier! Entsprechend waren wir etwas in Sorge, ob wir noch eins finden würden. Papis anfängliches „im September ist doch überall was frei“ klang schon weniger sicher. Also telefonierte Papi noch einmal die Bauern ab, die auf unsere Anfragemails nicht geantwortet hatten. Und erfuhr vom Huxfeld-Hof, daß die Familie selbst in Urlaub sei. Weil uns die aber so gut gefielen, rief ich noch mal das Handy an – und siehe da, „klar, kein Problem, unser Vater ist doch auf dem Hof, sicher können Sie kommen.“ Der Mietwagen war dann eine Kleinigkeit.

Das Beladen desselben weniger. Ein Mercedes-Kombi ist vielleicht eine Aufwertung zum bestellten Passat, aber auch erheblich kleiner im Kofferraum. Mit Fahrradanhänger und zwei riesigen Reisetaschen hätten wir nicht mehr anhalten dürfen, um eine Zeitung zu kaufen. Dafür verlief die Fahrt problemlos, Lisa ertrug sie dank Vomex ohne Übelkeit, und wir bezogen bald unser Quartier.

Das entpuppte sich als geräumige Dreizimmerwohnung mit schöner Einrichtung, komfortablem Bad und Blick auf den Hof. Nur die steile Stiege zu Lisas Zimmer unter dem Dach machte uns etwas Sorgen, aber sie kletterte sie angstfrei rauf und runter. Balou, der riesige und kindererprobte Hofhund, half ihr, die Berührungsängste zu Tieren etwas abzubauen. Der Hof war genau richtig für uns, denn die Bauern haben selbst zwei Kinder im Alter der unseren – das merkt man in der Ausstattung.

Das Wetter der ersten Woche war schon nicht schlecht. Es gab einen Regentag, aber Lisa genoß ihn, in den Pfützen des Hofs spielend, immens. Die zweite Woche dann brachte Traumwetter. Mit den Rädern, die man uns auf dem Hof gab, konnten wir mit unserem Hänger Ausflüge machen. Der Hof bot neben Rindern, Hühnern und Schweinen auch Kaninchen, Kälber, ein Pony – Lisa genoß es, und Christian nicht minder. Der Hofladen bot frische Kost.

Am schönsten wurde es dann, als die Bauern mit ihren Kindern aus dem Urlaub zurückkamen. Jetzt konnten sie wirklich alle zusammen nach Herzenslust spielen. Kurz zusammengefaßt: der Gedanke, dort im nächsten Jahr wieder hinzufahren, kam uns.