Fußballschule

Seit ein paar Jahren bietet der Mörsenbroicher Sportverein DJK Agon in den Sommerferien eine einwöchige Fußballschule an – kostenlos, was ziemlich einmalig sein dürfte. Entsprechend geben sich Lokalzeitung, richtige Zeitung, Lokalfernsehen und ca. 180 Kinder die Klinke des Sportplatzrasens in die Hand.

Und Christian ist mit Begeisterung einer von ihnen, denn dieses Jahr sind auch 3-5-jährige schon dabei. Kompetente und liebevolle Rundumbetreuung vom Schuhebinden übers Sonnencreme-Einschmieren, Mittagessen, Getränke, Obst ist inbegriffen. Sogar eine Prüfung für das DFB-Fußballabzeichen in Bronze wurde abgelegt, und für die Großen steht ein Besuch der Arena auf dem Programm.

Ab nächste Woche wird Christian wieder regelmäßig mitkickern.

Stickermanager

Für Christian gibt es derzeit nur einen Lebensmittelpunkt: sein Panini-Album. Gut bespielt und mit viel Tesafilm zusammengehalten, ist es nicht eben ein echter Sammlerstolz, aber der größte Schatz eines Viereinhalbjährigen. Und er ist bemerkenswert weit – er hat eine relle Chance, mit dem Album zum Ende der WM durch zu sein.

Einer der Gründe ist der Stickermanager, eine Online-Tauschbörse, über die man seine unweigerlich aufgehäuften Doubletten tauschen kann. Ein anderer sind die Eltern. Anfangs hat Papi das Amt des Stickerverwalters innegehabt. Dann aber verschob sich die Gewichtung, mit stetig wachsender Begeisterung schaltete sich Mami in die Transaktionen ein. Immer tollkühnere Auswechslungen wurden angeregt und manchmal auch angenommen. Fast täglich kommen Briefe – „sind Briefe da?“ ist denn auch Christians erste Frage nach dem Kindergarten – und das Heft wird gefüllt. Die ersten zwei Mannschaften sind vollständig.  Die gesuchten Sticker der inneren Umschlagseite, die Briefmarke, der Pokal, der Slogan, das Maskottchen sind alle da.

Dabei hilft es nichts, da muß man Marktmacht einsetzen. Ca. 60-70 € muß man für das gefüllte Heft veranschlagen, das muß man vorher wissen. Tauschgeschäfte kosten noch Briefmarken, aber sie machen auch aus sonst wertlosen Doubletten neue Bilder. Erträglicher wird es durch die homöopathischen Dosen, in denen das Geld aus den Taschen tröpfelt, aber trotzdem: mancher dürfte vorher aufgeben, und das finde ich irgendwie schade. Dem Kind „den Spaß gönnen, auch mitzumachen,“ ohne Aussicht auf Vervollständigung, überhaupt ohne Aussicht auf mehr als ein paar Alibibildchen pro Seite, das schlägt als Enttäuschung zurück.

Musikmorgen bei Schumanns

Ganz klar underdressed war Papi da, als er dachte, wenn zu einem Konzert beim Sommerfest der Tonhalle gerufen wird, sind Shorts und T-Short in Ordnung. Das Gros der Besucher hatte vielmehr zumindest Chinos und offenes Hemd gewählt, die Damen trugen Sommerkleider oder sogar Cocktailkleider.

Aber jedenfalls. Da saß ich jetzt mit Christian unter der Kuppel der Tonhalle, und wir hörten Schumann. Geplant war es anders, die Karte wäre für Lisa gedacht, denn es hieß „ab 6“. Aber dann kam die Kinderbibelwoche dazwischen, und auf deren Abschlußgottesdienst wollte Lisa nicht verzichten. Also bekam Christian die Karte. „Bei Schumanns Zuhaus'“ war das Motto dieses Konzerts für Kinder, das im Rahmen des Schumann-Musikfests gegeben wurde.

Programmpapierschiffchen

Es war sehr schön – Ariane Stern moderierte als Clara Schumann einen Tag im Haus der Schumanns, rekrutierte sich den Dirigenten als Robert und Kinder mit passenden Vornamen als die zahlreichen Familienkinder. Die „Rheinische“ wurde seziert, auf Anweisung war das Programm in ein Papierschiffchen zu verwandeln, und ein paar Lieder sehr zwanglos erläutert. Und ich fühlte mich sehr an meine ersten Musikerlebnisse – damals mit meinem Großvater – erinnert.

Skiferien: Snowgarden

Christian geht während der Skiferien in Grächen begeistert in die Skischule. Weil er in der ersten Woche ein paar Tage an eine Magen-Darm-Geschichte verloren hat, mußte er „sitzenbleiben“ und ist jetzt zwar fertig mit Auszeichnung mit dem „Snow Garden“, aber noch kein „Blue Prince“ – dabei war er aber schon oft auf der blauen Piste und ist mindestens so gut wie Papi. („Kinder haben nicht so starke Muskeln und können deshalb nicht verkrampfen, und sie denken nicht jeden Schritt voraus, deshalb haben sie keine Angst. Deshalb ist Skilernen für sie viel leichter“ sagt mein Skilehrer.)

Christian vs. Wedge Antilles aus "Star Wars"

Mit seinem Skihelm samt getönter Brille erinnerte er mich immer an die Piloten aus „Star Wars“, die in der Schlacht um den Todesstern immer wieder frontal gefilmt wurden…

Irrwegspaket

Was hier auf dem Küchentisch liegt, ist Christians Geburtstagspaket von seiner Patentante Andrea. (Liebe Andrea, vielen Dank für das Paket, es ist doch noch angekommen!)

Wir wollen das einmal nachverfolgen: die unten rechts ausgepixelte Adresse ist handschriftlich und etwas hingeschlurt, OK, aber völlig fehlerfrei. Der Frankieraufkleber der Postfiliale sagt 16. Dezember, 3 Tage vor seinem Geburtstag. Oben in der Mitte ist ein Aufkleber „Empfänger unbekannt“, es ist aber keins der fraglichen Felder angekreuzt – klar, es trifft ja auch keins zu. Links ein Aufkleber „zur Leitcodierung“, und dann wurde die Adresse nochmals mit Pfeilen markiert und der Absender ausgestrichen.

Google sagt uns, was da wahrscheinlich passiert ist: Die Handschriftenerkennung in der Sortieranlage hat wohl den Absender besser lesen können als den  Empfänger, und das Paket mit Andreastadt statt Christianstadt „leitcodiert“, es reiste also im Kreis. Tja. 14 Tage lang – wenn es einmal schiefgeht, geht es schief.

Unwetter und Un-Geburtstag im Kindergarten

Im Kindergarten wollte Christian heute seinen Geburtstag in der Gruppe 3 feiern, so war es mit Frau W. abgesprochen. Barbara hatte also gestern einen Kuchen gebacken, Thema diesmal: Fußballfeld…

OK, natürlich war uns bewußt, daß wir gestern ein Schneeunwetter hatten. Schließlich durfte jeder mal schippen. Aber wir hatten nicht auf der Uhr, daß sich das heute noch so auswirken würde. Jedenfalls waren heute morgen so wenige Kinder da, und es wurde auch mit dem Ausbleiben von Personal gerechnet, daß man die drei Gruppen zu zweien zusammengelegt hat. Ein Geburtstagsfrühstück fiel damit aus. Statt dessen wurde uns ein Geburtstagscafé am Nachmittag versprochen. Doch dann berichtete Christian, daß es auch dazu gar nicht kam, weil so viele Kinder schon so früh abgeholt wurden. Häh?

Anscheinend liegt also für 20 Kinder Kuchen im Kühlschrank, und wird hoffentlich morgen serviert, sonst sind wir etwas gnatsch.

Geburtstag

Jahaa, ich freu‘ mich, daß ich geboren bin, ich hab‘ Geburtstag heut‘! Ich werde 4!

Christians 4. Geburtstag

Und ich habe einen Berg Geschenke. Nach dem Frühstück (ich mußte ja auch unbedingt um 7:00 aufstehen) war ich völlig erschöpft.

Offene Baustelle

An der Schadowstraße haben sie die berühmte U-Bahn-Baustelle auf die andere Straßenseite verlegt, da wird an einem Wochenende wie verrückt in Schichten geschafft, da kann man schon mal ein Fundament ankratzen. Auch für Bauzäune reicht es nicht, so durften wir sehr schön nah dran und zuschauen, wie der Bagger baggert. Klar ist das was für Baumeisterkinder…

offene Baustelle

Irgendwann als Teenager wird Christian mich fragen, „Papi, stimmt es, daß Düsseldorf nicht immer eine einzige Baustelle war…?“